DRK und Polizei gegen häusliche Gewalt – wir helfen !

Eine Veranstaltung des DRK Beratungszentrums

in Kooperation mit der Landespolizeidirektion, Sachbereich 42,  und dem Kriminaldienst Saarlouis befasste sich mit dem Thema häusliche Gewalt in unserer saarländischen Gesellschaft.

 

 

 

Streetwork und Empowerment (SuE), das ist der Name eines Projektes des Deutschen Roten Kreuzes ? Landesverband Saarland für Migranten und Migrantinnen. Im Rahmen aufsuchender Sozialarbeit werden Migranten und Migrantinnen, die länger als drei Jahre in Deutschland leben, bei allen Problemen auf vielfältige Art und Weise betreut. Am 28.03.2008 fand in der Jugendherberge Saarbrücken ein eintägiges Seminar für Frauen mit Migrationshintergrund zum Thema ?Häusliche Gewalt? statt.

 

Opfer von Gewalt zu werden in der Ehe und der Familie gehört wohl zu dem Schlimmsten, was man erleben kann. Ehe und Familie sind ein Bereich von Nähe, Intimität und Vertrauen. Wenn es in diesem Bereich zu Gewalt kommt, führt das bei den Gewaltopfern zu besonders starken Erschütterungen, zu einem Gefühl der Hilflosigkeit und des Ausgeliefertsein. Leider treffen Gewalterfahrungen besonders häufig Frauen ausländischer Herkunft. Diese wissen zu wenig über ihre eigenen Rechte und die Rechte ihrer Kinder und sind nicht genügend über Schutzeinrichtungen informiert. Ausserdem scheuen sich diese Frauen häufig, Hilfsangebote zu nutzen ? aus Scham und Unwissenheit.

 

Vor diesem Hintergrund organisierte das DRK-Projekt SuE in der Vergangenheit bereits zwei Seminare zum Thema ?Gewaltprävention  bei jungen Migranten?. Beide Male wurde es durch Beiträge der Landspolizeidirektion, insbesondere durch PK Juri Kohl (Abteilung Bereitschaftspolizei) unterstützt.

Bei dem dritten Seminar zum Thema ?Häusliche Gewalt? waren die Sozialarbeiterin Frau Lilia Bauer als Projektmitarbeiterin des DRK, Herr Kriminaloberkommissar Hagen Berndt vom Sachbereich 42 des Führungsstabes der Landespolizeidirektion und Kriminalkommissarin Simone Lissel beteiligt, die die Schwerpunktsachbearbeiterin für ?Häusliche Gewalt? vom Kriminaldienst Saarlouis ist. 

An der Veranstaltung nahmen elf Frauen teil. Die Seminarteilnehmerinnen kamen aus sechs Ländern, aus Kasachstan, Bulgarien, Usbekistan, Ukraine, Gabun und dem Iran. Sie wurden durch Herrn Wolf B. Emminghaus (psychologischer Psychotherapeut des DRK) begrüßt. Herr Emminghaus informierte über ein neues Projekt mit dem Namen WEG (Weg vom Opferdasein), das sich an Flüchtlinge wendet, die Opfer von psychischer oder physischer Gewalt geworden sind.

Im Anschluss daran stellte KOK Hagen Berndt die Polizeiorganisation kurz vor. Frau KKin Simone Lissel beleuchtete das Thema in ihrem Vortrag ?Häusliche Gewalt? aus rechtlicher Sicht. Bei den Vorträgen und der anschließenden Diskussion wurde den Teilnehmerinnen die Rolle und die Aufgabe der Polizei im demokratischen Rechtsstaat vermittelt. Diese Rolle der Polizei war ihnen aus ihren Herkunftsländern nicht bekannt. Im Seminar konnten bestehende Vorbehalte und Berührungsängste abgebaut werden.

Danach hielt  Frau Klare vom AWO-Frauenhaus Saarbrücken ein Referat . Die Teilnehmerinnen erfuhren auf diese Weise die Schutzmöglichkeiten in ihrer Nachbarschaft und die Hilfsangebote der Frauenhäuser. Frau Schneider-Kerle vom Frauennotruf  Saarland informierte über ihre Einrichtung und deren Angebote. Ihre Informationen wurden von den anwesenden Frauen mit Interesse aufgenommen. Jeweils nach den Referaten bestand die Gelegenheit zur Diskussion. Es entwickelte sich eine reger Austausch zwischen den Referentinnen und Teilnehmerinnen  und den Teilnehmerinnen untereinander, die sich bei der Veranstaltung kennenlernten und zum Teil verabredeten.

Die Diskussion wurde geleitet von Frau Lilia Bauer, die sich am Ende der Veranstaltung für das Engagement aller Beteiligten bedankte. Alle Teilnehmrinnen gaben eine positive Rückmeldung zu der Veranstaltung. Sie äußerten unter anderem geben bedankte, die im Seminar erlangten Informationen an ihre Freundinnen und andere Migrantinnen weitergeben zu wollen.

 





zurück