Interview mit dem saarländischen Fernsehen zum Thema Zivildienst
Das Deutsche Rote Kreuz (DRK), Landesverband Saarland befürchtet aufgrund der Ankündigung der großen Koalition in Berlin, die Zivildienstdauer von neun Monate auf sechs Monate zu kürzen, den Abbau einer Vielzahl von sozialen Angeboten, die mit Hilfe von Zivildienstleistenden durchgeführt werden und eine enorme Kostensteigerung im Rettungsdienst.Der DRK-Landesverband Saarland fordert die politisch Verantwortlichen dazu auf die geplante Kürzung im Sinne einer sich weiter zu entwickelnden Zivilgesellschaft zurückzunehmen.
In den vergangenen 25 Jahren ist die Dauer des Zivildienstes permanent verkürzt worden. Betrug die Zivildienstzeit ab dem 1.1.1984 noch 20 Monate, so wurde sie bis zum Jahre 2004 auf 9 Monate reduziert und soll jetzt mit dem Jahre 2011 auf 6 Monate reduziert werden. Geht man davon aus, dass Zivildienstleistende, die im Rettungsdienst eingesetzt werden, eine dreimonatige Ausbildung zum Rettungssanitäter absolvieren müssen, einen vierwöchigen Urlaubsanspruch haben, dann würden die ausgebildeten Rettungssanitäter für ihren Einsatz im Rettungsdienst nur noch für 2 Monate zur Verfügung stehen. Dann stehen Aufwand und Nutzen in keinem Verhältnis zueinander.
Besonders betroffen ist aber auch die Betreuung kranker, alter und behinderter Menschen, die in Altenheimen und im ambulanten sozialen Dienst der Pflegehilfe und der Betreuung eingesetzt sind. Auch die Betreuung von Schwerbehinderten ist von dieser Kürzung in hohem Maße betroffen. Sollte der Einsatz von Zivildienstleistenden des DRK im Saarland, die beim DRK in sozialen Aufgabenfeldern eingesetzt waren, wegfallen, so müssen die Mehrausgaben von den Pflegekassen übernommen werden, was letztendlich zu einer Erhöhung der Beitragssätze führen wird und zu einer zusätzlichen Belastung der Bürger und Bürgerinnen.
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