“mir fehlt was” Kampagne des Roten Kreuzes !
Start der Kampagne

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Mittagessen für SeniorenZufriedene SeniorenDas Deutsche Rote Kreuz (DRK), Landesverband Saarland startete am Montag, dem 2. November 2009 seine Informationskampagne “mir fehlt was” zu den niedrigschwelligen Angeboten des Roten Kreuzes im Saarland rund um die ambulante Pflege. Hintergrund dieser Informationskampagne, die von der Lotterie Glücksspirale finanziell unterstützt wird, ist die demographische Entwicklung im Saarland, die dazu führt, dass die Zahl der alten und hochaltrigen Menschen im Saarland in hohem Masse zunimmt und junge Menschen auf der Suche nach Arbeitsplätzen nach dem Gebot der Mobilität das Saarland verlassen müssen und damit für die Pflege und Betreuung in der Häuslichkeit nicht zur Verfügung stehen. Im Rahmen dieser Kampagne wird eine Hotlinenummer eingerichtet. Die Nummer lautet 0180/11 11 102 und ist Montags-Freitags von 9.00-16.00 Uhr mit kompetenten Ansprechpartnern besetzt. 

Mit dieser Informationskampagne will das DRK im Saarland die niedrigschwelligen Angebote im Umfeld der Pflege bekannt machen und somit den Bürgern und Bürgerinnen Möglichkeiten aufzeigen, wie sie sich in der Betreuung und Pflege in der Häuslichkeit entlasten können.

Zu den niedrigschwelligen Angeboten gehören folgende Aufgabenfelder: 

  • Haushaltsnahe Dienstleistungen, gefördert von der saarländischen Landesregierung
  • Demenzbetreuung in den 15 Café Vergissmeinnicht als stundenweise Betreuung, gefördert von der  saarländischen  Landesregierung
  • Pflege- und Demenzkurse
  • Bewegungsprogramme
  • Ambulante Pflege
  •  Haus-Not-Ruf  

Demographische Entwicklung – Negative Entwicklung zum Bundesdurchschnitt

Im Zeitraum von 1996 bis 2007 hat die Bevölkerung des Saarlandes um 4 % abgenommen, während bundesweit eine Zunahme um 0,5 % zu verzeichnen ist. Somit haben wir im Saarland eine gravierende negative Bevölkerungsentwicklung festzustellen gegenüber dem Bundesdurchschnitt. Der Bevölkerungsrückgang wird sich auch in Zukunft weiter fortsetzen. Die saarländische Bevölkerung wird demzufolge über 1,02 Mio. (2010) und 968.000 (2020) auf 917.000 (im Jahr 2030) zurückgehen. Dies sind insgesamt 14,2 % weniger Menschen als im Jahr 2000. Auch hier haben wir im Saarland eine absolut negative Eentwicklung gegenüber dem Bundestrend. In Deutschland wird die Bevölkerung ebenfalls zurückgehen, aber nur um 5,1 % auf 78,1 Mio. im Jahr 2030.

Altersstruktur – Parallele Entwicklung zum Bundesdurchschnitt:

Von der Altersstruktur her ist festzustellen, dass das Saarland etwas „älter“ ist als das restliche Bundesgebiet. Wir haben im Saarland und im Bundesgebiet zwei fast parallel laufende Entwicklungen. Danach wird im Saarland der Anteil der unter 18-jährigen im Jahr 2006 von 16,4 % der saarländischen Bevölkerung auf 13,4 % der saarländischen Bevölkerung im Jahr 2030 zurückgehen. Der Anteil der über 60-jährigen wird im Jahr 2006 von 26,5 % auf 38,7 % (354.879) im Jahr 2030 steigen. Darunter werden 8 % Hochaltrige (73.360) sein, die über 80 Jahre sind.  

Notwendigkeit des erweiterten Aufbaus einer Hilfestruktur:

Die vorliegenden Zahlen (Sozialstudie Saar 2009) machen ganz deutlich, dass das Angebot im Bereich der gesundheitlichen und pflegerischen Versorgung im Saarland weiter ausgebaut werden muss, um den Betreuungs- und Pflegebedarf für die Menschen sicher stellen zu können.

Entwicklung der traditionellen Haushalte – Rückgang im Saarland:

Hatten die Haushalte von Ehepaaren mit Kindern im Saarland bisher traditionell einen vergleichsweise hohen Anteil, so muss man feststellen, dass dieser Anteil im Saarland um 7,4 % gesunken ist, während aber im Bundesdurchschnitt der Anteil überraschenderweise um 13 % gestiegen ist. Dennoch liegt der Anteil immer noch im Saarland um 0,6 Prozentpunkte über dem Bundesdurchschnitt.

Entwicklung der Pflegebedürftigkeit – Überforderung der Angehörigen: 

Die Entwicklung der Anzahl pflegebedürftiger Menschen im Bundesgebiet sieht wie folgt aus:

Ende 1996 insgesamt 1.546.746 Pflegebedürftige, davon 384.562 stationär und 1.162.184 ambulant.

Ende 2006 insgesamt 1.968.505 Pflegebedürftige, davon 658.754 stationär und 1.309.751 ambulant.

Im Dezember 2003 waren im Saarland insgesamt 28.723 Personen pflegebedürftig im Sinne des SGB XI. Dies waren 2,7 Prozent der saarländischen Bevölkerung.

81 Prozent der Pflegebedürftigen waren über 65 Jahre und 29 Prozent der Pflegebedürftigen waren über 85 Jahre und gehörten somit zu der Gruppe der Hochaltrigen. Bei 20013 Pflegebedürftigen, d.h. bei 70 Prozent, erfolgte die Pflege im häuslichen Umfeld wobei 5.300 eine ambulante Pflege in Anspruch nahmen und 14.713 erhielten ausschliesslich Pflegegeld. In der Zeit von 1999 bis 2003 gab es überproportionale Zuwächse bei den stationären Pflegeeinrichtungen, mehr als 16,00 Prozent, dies lässt die Vermutung zu, dass Angehörige, die zunächst zu Hause betreut haben, in einigen Fällen überfordert waren und sich jetzt professioneller Hilfe, vor allem in Pflegeheimen, bedienten.  

Fazit: 

Aufgrund der demographischen Entwicklung wird der Anteil der älteren Menschen im Saarland stark zunehmen. Damit verbundene Veränderungen in den Familien- und Haushaltsstrukturen führen zu einer ständigen Erhöhung der Zahl der Pflegebedürftigen, wobei die Belastung der pflegenden Angehörigen zunehmen wird, wenn nicht mehr professionelle Pflege- und Betreuungsangebote vorgehalten und in Anspruch genommen werden. Hierzu ist es notwendig, dass zielführende und zielgruppenorientierte Informationskonzepte entwickelt werden, um die Menschen über vorhandene Angebote zu informieren und die Notwendigkeit der Inanspruchnahme deutlich zu machen. Diesem Ziel dient die Informationskampagne des DRK im Saarland „mir-fehlt-was“! 



DRK LV Saarland
Öffentlichkeitsarbeit
Tel: 0172/680 8000
E-Mail: erbeldingm@lv-saarland.drk.de



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