Tag des Ehrenamtes: Ohne Ehrenamt keine Sprachförderung !

Der Landesverband Saarland des Deutschen Roten Kreuzes setzt sich als Spitzenverband der Freien Wohlfahrtspflege dafür ein, die Rahmenbedingungen innerhalb und außerhalb des DRK für engagierte Ehrenamtliche und am Ehrenamt Interessierte zu stärken.

 

Mehr als 4.500 Erwachsene und über 2.200 Kinder und Jugendliche engagieren sich außerhalb ihrer beruflichen und schulischen Tätigkeit in ihrer Freizeit im DRK. In allen Projekten der Wohlfahrts- und Sozialarbeit des Landesverbandes sind überwiegend ehrenamtliche Menschen engagiert. Deren Engagement ist Grundvoraussetzung für den Erfolg dieser Projekte, in denen Kinder, Jugendliche und Senioren betreut werden.

 

Bausteine des Ehrenamtes:

 

Der Landesverband hat verschiedene Bausteine zur Stärkung des Ehrenamtes in der sozialen Arbeit des DRK entwickelt. Dazu gehört,

 

  • die Gewinnung von Interessierten für ein Ehrenamt durch eine professionelle Pressearbeit,
  • das ausführliche Auswahlgespräch mit Interessierten für ein Ehrenamt beim DRK. Dabei hat der zukünftige Ehrenamtliche die Möglichkeit, seine Vorstellungen zu formulieren und umgekehrt formuliert das DRK seine Erwartungshaltung hinsichtlich des zeitlichen Umfangs, hinsichtlich der erwarteten Qualifikation und hinsichtlich der Motivation.
  • eine Einführungsveranstaltung in der alle zukünftigen Ehrenamtlichen über das Projekt informiert werden,
  • das Angebot von Fortbildungsveranstaltungen und letztendlich die Begleitung von hauptamtlichen Fachreferenten.

 

In einer im Landesverband eingerichteten „Arbeitsgruppe Ehrenamt“ werden diese Bausteine regelmäßig reflektiert und weiterentwickelt.

 

Politische Rahmenbedingungen:

 

Auf politischer Ebene setzte sich – und wird auch in Zukunft – das DRK für die Verbesserung der Rahmenbedingungen für das bürgerschaftliche Engagement einsetzen. So fordert das DRK die neue saarländische Landesregierung auf, so wie in anderen Bundesländern auch,

  • eine Studie zur Situation des bürgerschaftlichen Engagements im Saarland in Auftrag zu geben.
  • des Weiteren fordert der Landesverband des DRK bei der geplanten Änderung des saarländischen Bildungsurlaubsgesetzes Fortbildungen für ehrenamtliche Tätigkeiten in den Freistellungskatalog mit aufzunehmen, denn auch die Wirtschaft in unserem Land hat die Aufgabe, ehrenamtlich engagierte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu unterstützen.
  • Die Entscheidung der Bundesregierung, die Freiwilligendienste mit einer Umsatzsteuer zu belegen, wird seitens des Landesverbandes als nicht zielführend zur Stärkung der Freiwilligendienste angesehen. Deshalb fordert der Landesverband die saarländische Landesregierung auf, eine Bundesratsinitiative gemeinsam mit anderen Ländern auf den Weg zu bringen, damit die Freiwilligendienste durch eine Änderung des Umsatzsteuergesetzes von der Umsatzsteuer befreit werden. Die Freiwilligendienste sind eine Bildungsmaßnahme.

 

SIGNAL-Projekt: Ohne Ehrenamt keine Sprachförderung

 

Im Rahmen der Kooperation des Ministeriums für Bildung und dem Landesverband des DRK hat das Saarland im Jahr 2005 das Programm „SIGNAL“ gestartet, um Kindern und Eltern mit Migrationshintergrund frühzeitig und individuell, bereits in Kindergarten und Grundschule, in der Sprache lebensweltnah zu fördern und ihnen bei der Integration zu helfen.

 

Im Mittelpunkt des Programms stehen mit differenzierten Sprachange-boten die Fördermodule:

 

„Sprachpaten schenken Zeit“: 

Um Kindern mit Migrationshintergrund beim Erwerb und bei der Anwendung der deutschen Sprache zu helfen, werden ehrenamtliche Helfer/innen eingesetzt. Im Mittelpunkt der ehrenamtlichen Tätigkeit steht dabei der kulturelle Austausch und die Vermittlung bzw. Förderung der deutschen Sprache durch Spiele, Bücher und andere Materialien im Umgang mit Grundschulkindern unterschiedlichster Herkunftsländer.

Dies unterstützt eine Förderung der Alltagssprache, den interkulturellen Austausch sowie die Stärkung der Persönlichkeit des Kindes.

Der Unterricht der Sprachpaten erfolgt lebensweltorientiert und situativ zur Alltagsprache, in Kleingruppen von 3-5 Kindern mit dem Schwerpunkt: Sprechen, Hören, Erzählen, Lesen, Sprachspiele, Sprachexkursionen. Diese Spracharbeit ist verzahnt mit zusätzlichen Förderstunden zur Bildungssprache  durch Lehrkräfte im Klassenverbund mit Betonung auf Schrift, Grammatik, Projektarbeit.

Ehrenamtliche Integrationsbegleitung und Sprachförderung mit Förderunterricht an den teilnehmenden Grundschulen bilden den Hauptbaustein der praktischen Umsetzung. Die Mitarbeit  von professionellen ehrenamtlichen Integrationsbegleitern ist ein bundesweit völlig neues Modell, das bereits in der Phase der Erprobung mit großem Erfolg angenommen wird.

 

Weitere Bausteine des Programms sind:

  • „Ohne Eltern geht nichts“

      Über eine aktivierende Elternarbeit werden die Beteiligung der Migranteneltern am Bildungsgeschehen mobilisiert, die Erziehungskompetenz gestärkt und die Sprachkompetenz in Deutsch als Zweitsprache handlungsorientiert verbessert werden.

 

  • Frühes Sprachlernen in der Kindertagesstätte

      Die Einrichtung von 8 Beratungskindergärten mit der Aufgabe der aufsuchenden Fachberatung und des Aufbaus unterstützt den Aufbau nachhaltiger Förderstrukturen.

 

  • Networking SIGNAL

      Das saarländische Programm bündelt schulische und außerschulische Angebote und findet in enger Zusammenarbeit von Lehrern und Erziehern mit Eltern und außerschulischen Partnern (Netzwerkbildung) statt.

 

Momentan nehmen 25 Grundschulen, 8 Beratungskindergärten und 100 Kindertagesstätten, 2.500 Kinder, 1.000 Eltern, 80 Sprachpaten und 100 Partner aus Schule, KITA und außerschulischem Umfeld an SIGNAL teil.

 

Ehrenamtliche Sprachpaten im Programm SIGNAL sind Menschen, die Zeit haben bzw. sich Zeit nehmen und bürgerschaftliches Engagement zeigen. Sie bringen in jeweils unterschiedlicher Weise ihre persönlichen Erfahrungen und ihr berufliches Wissen mit ein.

Gerade die Kinder profitieren von der Kleingruppenarbeit besonders, weil auf ihre Bedürfnisse und Kenntnisse ganz intensiv eingegangen werden und sich so eine Beziehung entwickeln kann.

Die Ehrenamtlichen sind Sprachpaten und gleichzeitig auch Integrationsbegleiter, d. h. sie fördern nicht nur die Sprachentwicklung, sondern unterstützen auch das Heimisch-Werden in der deutschen Umwelt als Lebenswelt der Kinder.

 

Der Landesverband des DRK Saarland und das Bildungsministerium möchten den Tag des Ehrenamtes zum Anlass nehmen, den bereits tätigen Ehrenamtlichen für ihr Engagement im Programm SIGNAL zu danken.

Durch diese tatkräftige Hilfe erhalten Kinder die Chance, spielerisch und mit Freude an die deutsche Sprache herangeführt zu werden.

 

Für weitere Grundschulkinder sucht das DRK daher engagierte Bürger und Bürgerinnen im Saarland, die Migrantenkinder bei der Integration helfen wollen, indem sie eigene Deutschkenntnisse an Kinder ausländischer Herkunft weitergegeben und gemeinsame Unternehmungen in der näheren Umgebung machen.

Das DRK bietet eine professionelle fachliche Betreuung und individuelle Unterstützung bei der Wahrnehmung dieser Aufgaben.

 

Interessierte melden sich von montags bis freitags bei Rabea Pallien, Tel. 0681 5004-244 im DRK-Landesverband Saarland.



DRK LV Saarland
Öffentlichkeitsarbeit
Tel: 0172/680 8000
E-Mail: erbeldingm@lv-saarland.drk.de



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