TOP: SZ-Interview mit Erich Helfen !

 Die Arbeit hat mir rundum Spaß gemacht“

 DRK-Geschäftsführer Erich Helfen geht in den Ruhestand

Heute, Dienstag, wird nach fast 30 Jahren als Geschäftsführer des DRK-Kreisverbandes Erich Helfen aus Bachem in den Ruhestand verabschiedet (Feierstunde: 19 Uhr, Vereinshaus Merchingen). Mit dem Mann, der im Landkreis Rot-Kreuz-Geschichte mitgeschrieben hat, unterhielt sich gestern SZ-Redakteurin Margit Stark.

Tat es weh, Ihren Stuhl als DRK-Kreisgeschäftsführer räumen zu müssen?

Erich Helfen: Weh getan hat es nicht. Nach 51 Jahren Arbeit bin ich aus Altersgründen in Ruhestand gegangen.

Wie alt sind Sie?

Helfen: Ich bin 65 Jahre alt.

Was vermissen Sie am meisten?

Helfen: Es ist natürlich ein Einschnitt, wenn man in Ruhestand geht. Man muss seine Zeit anders einteilen. Aber da sind die Familie und die Freunde, für die ich jetzt mehr Zeit habe. 

Wie lange waren Sie DRK-Kreisgeschäftsführer?

Helfen: 28 Jahre lang, zuvor war ich Krankenpfleger im Landeskrankenhaus in Merzig.

Fast 30 Jahre lang Geschäftsführer. Dann haben Sie DRK-Geschichte geschrieben. Was waren die herausragendsten Ereignisse?

Helfen: Zu Beginn meiner Tätigkeit habe ich gemeinsam mit unserem Verband und dem Rettungszweckverband die Rettungswachen im Kreis ausgebaut.

Wie viele Rettungswachen gibt es im Kreis?

Helfen: Insgesamt sechs: in Merzig an zwei Stellen, in Mettlach, Perl, Losheim und Wadern.

Wie hat sich die Mitgliederzahl im Laufe der Zeit entwickelt?

Helfen: Wir haben eine schlagkräftige Mannschaft, da wir stets für die Arbeit des DRK geworben haben. Mittlerweile zählen wir 7000 fördernde Mitglieder im Kreis. Es gibt mittlerweile 50 Ortsvereine des DRK mit rund 700 Mitgliedern, einschließlich des Jugendrotkreuzes. Zudem sind wir Arbeitgeber. Wir bilden Rettungssanitäter, Rettungsassistenten und auch Bürokaufleute aus.

Was hat Ihnen an Ihrem doch stressigen Job am meisten Spaß gemacht?

Helfen: Alles. Die Arbeit hat mir rundum Spaß gemacht, zwar gab es Höhen und Tiefen, aber ich würde den Weg sofort wieder gehen.

Was hat sich im Laufe der Zeit verändert?

Helfen: Alles ist moderner geworden, auch das Rote Kreuz. Es ist und bleibt zwar ein Sozial- und Wohlfahrtsverband. Aber es muss jetzt auch wirtschaftlich arbeiten.

Das heißt?

Helfen: Das DRK muss wie ein Wirtschaftsunternehmen arbeiten und denken.

Waren die Leute früher hilfsbereiter?

Helfen: Nein. Hilfsbereitschaft ist heute wie früher gegeben. Wir haben Zivildienstleistende und Leute, die bei uns ein soziales Jahr machen, wir haben Ehrenamtliche, die rund um die Uhr für Notfälle parat stehen.

Gibt es einen Unterschied zu früher?

Helfen: Ja. Für einen Ehrenamtlichen hat der Gesetzgeber mehr Hürden zur Ausbildung aufgebaut. Für jemanden, der einem anderen Beruf nachgeht, ist es fast unmöglich, Rettungssanitäter oder Rettungsassistent zu werden.

Hat das Engagement für Blutspenden nachgelassen?

Helfen: Nein. Wir müssen seit jeher den Leuten klar machen, dass Blut in Notsituationen Leben rettet. Und in eine solche Situation kann jeder kommen. Daher muss die Bereitschaft ständig geweckt werden.

Also keine Rückläufigkeit?

Helfen: Nein. In den vergangenen zehn, 15 Jahren haben wir unsere Blutspende-Termine vergrößert, um genügend Blutkonserven für unseren Bereich zu haben.

Gibt es schon einen Nachfolger?

Helfen: Ja. Mein Nachfolger Michael Hoffmann ist seit 1. Oktober im Amt und wurde im Sommer von unserem Kreisvorstand gewählt. Hoffmann ist seit 2004 involviert in die Leitung des Rettungsdienstes im Landkreis. Ich habe ihn eingearbeitet und stehe ihm zur weiteren Unterstützung noch zur Verfügung.

Welchen Rat geben Sie Ihrem Nachfolger mit auf den Weg?

Helfen: Ich wünsche ihm, dass er stets eine gute Hand hat und ein gutes Verhältnis zu den Ehrenamtlichen, aus dem sich auch unser Kreisvorstand zusammensetzt, und zu den Hauptamtlichen und zu öffentlichen Bereichen, ganz gleich ob in Kommunen oder auf Kreisebene.

Gibt es Wünsche für den Ruhestand?

Helfen: Ja Gesundheit, um noch recht lange mit der Familie und den Freunden zusammen sein zu können.

Werden Sie dem DRK treu bleiben?

Helfen: Ja natürlich.

In welcher Funktion?

Helfen: Ich bin Vorsitzender des DRK-Ortsvereins Bachem und Ausbilder im Erste-Hilfe-Bereich und Sanitätsbereich. Ich bin bereit, auch andere Tätigkeiten zu übernehmen. Man muss mich nur fragen, ich bin bereit.



DRK LV Saarland
Öffentlichkeitsarbeit
Tel: 0172/680 8000
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Erich Helfen (links im Bild) bei Autoübergabe