Völklingen. Einsatzfahrzeuge zu segnen, ist ein alter Brauch, um Gott um Beistand bei schwierigen, gefährlichen und belastenden Einsätzen zu bitten. Die DRK Rettungswache Völklingen stellte am Samstag drei neue Rettungswagen in Dienst und neben Diakon Roland Isberner (Katholische Kirche) und Pfarrer Rudolf Fey (Evangelische Kirche) betete auch der Wehrdener Imam Nihad Okutan. Damit wurde erstmals im Saarland eine Fahrzeugsegnung durch drei Religionsgemeinschaften vorgenommen.
Isberner segnete die Fahrzeuge mit Weihwasser, Fey las die Geschichte vom Barmherzigen Samariter und Okutan predigte zu Allah in deutscher Sprache, anschließend noch in Arabisch. Christian Groß, der Referatsleiter Rettungsdienst im DRK-Landesverband, nannte drei Gründe für die christlich-muslimische Fahrzeugweihe: zum einen sei das Rote Kreuz eine weltumspannende Hilforganisation ohne Ansehen von Religion, dann habe man in Völklingen mehrere Muslime in der Belegschaft und habe wegen der großen muslimischen Gemeinde in Völklingen fast täglich Einsätze in diesem Bereich. So sei es ein Anliegen, den Kontakt herzustellen und Vorurteile abzubauen. Letztlich erleichtere dies die ohnehin schwierigen Einsätze.
Oberbürgermeister Klaus Lorig lobte die Arbeit des DRK in Völklingen, dessen Wache die höchste Einsatzbelastung landesweit aufweise. Das belege das hohe Risikopotential in Völklingen. Bernhard Roth, Geschäftsführer des Zweckverbandes für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung, unterstrich, dass Völklingen eine der modernsten Wachen des Landes habe. Die drei neuen Fahrzeuge, von denen zwei in Völklingen und eines in Ludweiler steht, hätten insgesamt 360.000 Euro gekostet. Auf die muslimische Gemeinde zuzugehen, sei “eine sehr gute Idee”, würdigte Roth. Zu der Fahrzeugsegnung kamen neben zahlreichen Mitarbeitern der Wache auch Vertreter der Freiwilligen Feuerwehr Völklingen und des DRK Ortsvereins Völklingen. Nach der religiösen Zeremonie besichtigten die Gäste die Wache und die neuen Fahrzeuge.
DRK Pressestelle
20.3.2010
