Großübung auf dem Flughafen
Saarbrücken. Einen Flugzeugunfall hat es seit Bestehen des Saarbrücker Flughafens noch nie gegeben und der Airport hat damit bereits ein Alleinstellungsmerkmal unter den Deutschen Verkehrsflughäfen. Flughafenschef Prof. Dr. Firedhelm Schwan klopft dafür dreifach auf Holz und meinte anläßlich einer Katastrophenschutz-Großübung am Samstag: “Wir werden durch diese Tatsache sehr angespornt.”
Der Alarm am Samstag kam kurz nach 12, angenommen wurde der Crash eines Flugzeugs auf dem Vorfeld mit 40 Verletzten und einer zum Teil brennenden Maschine. Die Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdiensten wurden alarmiert und suchten mit Martinshorn und Blaulicht den schnellsten Weg zur Einsatzstelle. Der Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung (ZRF) hatte zusammen mit dem Flughafen die Übung ausgearbeitet, die an Verkehrsflughäfen alle zwei Jahre zum Pflichtprogramm gehört.  “Wir ruhen uns nicht darauf aus, dass es noch nie einen Unfall gegeben hat”, sagte Schwan. Vielmehr würden über 40 kleinere Übungen pro Jahr stattfinden, um allein die Flughafenfeuerwehr fit zu halten. Diese war natürlich gestern zuerst am Einsatzort, dann kamen über 60 Fahrzeuge nach.  Diesen Einsatzverkehr kanalisierte man. Feuerwehrfahrzeuge fuhren durch Tor 1, die Rettungsdienste durch Tor 2 – einige Hundert Meter weiter – auf das Rollfeld. “Das war die wichtigste Erkenntnis aus der Übung vor zwei Jahren. Damals hatten sich die Einsatzfahrzeuge gegenseitig behindert. Diesmal wurde das entzerrt und führte zu einem viel besseren Übungsablauf”, sagte Schwan. Innen-Staatssekretär Georg Jungmann (CDU) bestätigte das: “Wir haben aus der Übung vor zwei Jahren viele Verbesserungsvorschläge umgesetzt und den Einsatzablauf drastisch verbessert.” Die Verletzten, alles Laienschauspieler der “realistischen Notfalldarstellung”, gaben dem Szenario einen realistischen Touch. Sie wurden vor Ort in Zelten versorgt und anschließend in mehrere saarländische Kliniken gebracht. “Insbesondere die Unikliniken, der Winterberg und das Klinikum St.Josef in Neunkirchen haben sich intensiv beteiligt und an den eingelieferten Patienten ihre eigenen Alarmüläne überprüft”, sagt Dr. Thomas Schlechtriemen, der ärztliche Leiter des saarländischen Rettungsdienstes. DRK, ASB, Malteser unmd Feuerwehr arbeiteten hier gemeinsam und stimnmten sich aufeinander ab. Auch das, so Schlechtriemen, gehöre zum Zweck der Großübung, an der sich letztlich über 500 Menschen beteiligten.
Friedhelm Schwan kündigte an, der Flughafen Saarbrücken werde noch sicherer werden. Bislang seien Landungen bei schlechter Sicht in Saaarbrücken nicht möglich, weil die Topografie Saarbrückens nicht zulasse, die erforderlichen Funkmasten zu installieren. Ein neues System auf der Basis von GPS mache automatische Landungen aber künftig möglich. “Bis 2014 könnte diese Anlage in Saarbrücken installiert und einsatzbereit sein”, sagte Schwan. Dann sei auch Nebel mit Sichtweiten um die 20 Meter kein Grund mehr, nicht zu landen. Und in zwei Jahren sei die nächste Großübung wieder eingeplant, damit Einsätze auf dem Flughafen gut trainiert bleiben, auch wenn sie niemand haben möchte.
(Text: SZ/bub/ Fotos: Christian Walter/BeckerBredel)




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