SZ Leserin beklagt fehlenden Sanitätsdienst

Saarbrücken (SZ vom 28.12.2012). Ein Sturz auf dem Messegelände in Saarbrücken hat am vergangenen Samstag für ein schmerzhaftes Ende eines Besuchs von Ulrike Ratke im Circus Flic Flac gesorgt. Ein gebrochenes Handgelenk und Schürfwunden waren die Folgen. Tochter Sabine, die sich als Leser-Reporterin meldete, ärgerte sich über die fehlenden Sanitäts- und Rettungskräfte auf dem Veranstaltungsgelände. Sie musste einen Rettungswagen anfordern, um ihre Mutter ins Krankenhaus bringen zu lassen.Der Flic-Flac-Circus hat seine Zelte im hinteren Bereich des Messegeländes aufgebaut. Parken auf dem Gelände ist verboten. Eine Auflage der Stadt Saarbrücken, wie Flic-Flac-Sprecherin Gabi Kastein auf SZ-Anfrage mitteilte. Die Besucher müssen, ähnlich wie bei Messebesuchen, außerhalb parken und den Fußweg bis zum Veranstaltungsort in Kauf nehmen. Das tat auch die Leser-Reporterin mit ihrer Mutter, als die wiederum kurz hinter dem Tunnel im Messe-Eingangsbereich stürzte. „Meine Mama erzählte mir, sie habe in der Dunkelheit kaum etwas sehen können“, sagte Ratke. Da die Saarbrückerin an Osteoporose leidet, sollten die Verletzungen zur Sicherheit von einem Sanitätsdienst untersucht werden. „Zu meinem Erstaunen musste ich erfahren, dass es vor Ort weder Sanitäter oder Ersthelfer noch Feuerwehrkräfte gab“, kritisierte die Tochter. Es habe eine Bauabnahme gegeben, Rettungskräfte und Feuerwehr einzusetzen, hätten aber nicht zur Auflage gehört, so die Flic-Flac-Sprecherin. Da das Handgelenk der Frau nach einigen Minuten jedoch beunruhigend stark anschwoll, ließ ihre Tochter vom Veranstalter einen Rettungswagen rufen. „Wir haben uns gekümmert“, erklärte Kastein. Mutter und Tochter bekamen das Eintrittsgeld zurück. In der Haftung stünde Flic Flac jedoch nicht. Die Auflagen der Stadt seien eindeutig, zudem sei der Unfall vor dem angemieteten Gelände passiert. Dafür sei die Stadt Saarbrücken zuständig.

Im Krankenhaus stellten die Ärzte ein gebrochenes Handgelenk fest. Wer nun die Rechnung für die Rettungswagenfahrt bezahlen muss, weiß die Betroffene noch nicht. Die Stadtverwaltung war zwischen den Feiertagen nicht erreichbar für eine Stellungnahme. Ratke stellt sich die Frage: „Wie kann eine solch große Veranstaltung ohne medizinische Versorgung vor Ort stattfinden?“. Schließlich hätte auch während der Vorstellung etwas passieren können, meinte sie. hthDen Tipp für diesen Artikel bekamen wir von SZ-Leser-Reporterin Sabine Ratke. Wenn Sie auch Interessantes zu erzählen haben, wenden Sie sich per SMS/Fax an Tel. (06 81) 5 95 98 00 oder per Mail an: leser-reporter@sol.de.

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) unterhält eine Bedarfswache auf dem Saarbrücker Messegelände und stellt Sanitätsdienste bei allen Messeveranstaltungen mit Personal aus dem DRK-Kreisverband Saarbrücken. Die Genehmigungsbehörde bei der Stadt Saarbrücken hat für den Zirkus Flic Flac keinen Sanitätsdienst vorgeschrieben und der Zirkus hat daher auch kein Personal beim DRK angefordert. Aus diesem Grund ist die Wache aktuell zu den Zirkusveranstaltungen nicht besetzt und auch kein DRK-Personal im Zirkus.

DRK Landesverband
Pressestelle
Frank Bredel





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