Eine herrliche Multi-Kulti-Prinzessin

‘Signal’-Projekt: Grundschule Wallenbaum und Theater Überzwerg bringen Migrantenkinder auf die Bühne

 

 

Der eine Prinz sieht doof aus, der andere stinkt. Auch der Kuchenbäcker, der Tortenbäcker, der Fußballtrainer und der Kebapverkäufer fallen bei der Prinzessin in Ungnade. ‘Die Prinzessin muss heiraten’, so heißt das Theaterstück, bei dem auch eine Plätzchenbäckerin, die Kuh Mandy, eine Köchin, eine Reiterin, eine Disco-Frau, eine Soldatin und eine Präsidentin auf der Bühne stehen. Schülerinnen und Schüler der Grundschule Wallenbaum haben das Stück im Rahmen eines Theaterprojektes mit Elke Krämer, Theaterpädagogin des Theaters Überzwerg, erarbeitet und am Montag erstmals öffentlich aufgeführt.

 

Deutsch ist nicht die Muttersprache der Kinder, die da auf der Bühne agierten. Umso größer war der Applaus, mit dem das Publikum im Theater Überzwerg die Leistung der Jungen und Mädchen belohnte. Ermöglich wurde das Theaterprojekt durch ‘Signal’. ‘Signal ist ein saarländisches Modellvorhaben, das sich für die Integration und Sprachförderung von Migrantenkindern einsetzt.’ Träger sind das Deutsche Rote Kreuz (DRK), Landesverband Saarland, und das saarländische Kultusministerium, erklärt Bettina Neu, die beim DRK für das Projekt zuständig ist. ‘In 16 saarländischen Schulen wurden je 20 Kinder etwa durch Förderunterricht unterstützt. Außerdem konnte sich jeden Schule ein besonderes Projekt aussuchen’. 

 

Zwei Jahre Arbeit

Auch die Malstatter Wallenbaumschule profitierte von Signal. 40 Prozent ihrer Schüler kommen aus Zuwandererfamilien. Als besonderes Projekt zur Sprachförderung wählte man hier eine Theatergruppe. Seit Juli 2006 arbeitete die Theaterpädagogin Elke Krämer alle 14 Tage mit den Kindern, deren Eltern unter anderem aus Polen, Sri Lanka und Ghana stammen. ‘Es ging darum, die Kinder über das Theater zu lockern, sie dazu zu bringen, dass sie sich zutrauen, etwas in der fremden Sprache zu sagen’, erklärt Krämer. Dadurch sei auch das Selbstbewusstsein der Kinder gewachsen. Zufrieden mit den Ergebnissen des Theaterprojektes sind auch die Lehrerinnen Myriam Baldauf-Walch, Dorothee Behling und Silvia San Filippo. ‘Es ist gelungen, Sprachbarrieren zu überwinden’, ist Dorothee Behling überzeugt.





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