Innenminister Klaus Meiser, Landrat und Verbandsvorsteher Clemens Lindemann und der kfm. Direktor des Universitätsklinikums Ulrich Kerle gaben mit dem Spatenstich am 07.04.2008 den Startschuss für den dringend erforderlichen Neubau der Rettungswache in Homburg.
Die Entwicklung der Einsatzzahlen im Einzugsbereich der Rettungswache Homburg, die Anzahl der vorgehaltenen Rettungsdienstfahrzeuge und die gestiegenen Anforderungen an Hygiene- und Desinfektionsmaßnahmen, aber auch die Änderungen in der Personalstruktur machten eine neue räumliche Lösung für die Rettungswache dringend notwendig. Lange wurde nach einer Möglichkeit gesucht. Jetzt wurde endlich ein geeignetes Grundstück für einen Neubau auf den Gelände des Universitätsklinikums in Homburg gefunden. Im Bereich der ehemaligen Gärtnerei stellt das Universitätsklinikum ein ca. 3.100 m² großes Grundstück zur Verfügung.
Im Auftrag des Rettungszweckverbandes Saar wird die RettungsDienstlogistik und Service GmbH (RDS), der Dienstleistungspartner des saarländischen Rettungsdienstes als Bauherr der Rettungswache rund 1,7 Million Euro investieren, von denen der überwiegende Teil durch öffentliche Zuschüsse (25 % vom MfIS, 25 % vom RZV), refinanziert werden, den Rest übernehmen die Krankenkassen
Die Bauzeit ist derzeit mit 1 Jahr veranschlagt, so dass im Frühjahr 2009 der lang ersehnte Umzug stattfinden kann.
Die Gebäudekonzeption in 2-geschossiger Bauweise sieht ausreichend Büro-, Aufenthalts- und sonstige Funktionsräume vor, die sich an den Anforderungen eines modernen, leistungsfähigen Rettungsdienstes orientieren. Auf der Dachfläche wird eine Solarkollektoranlage die Warmwasserversorgung sicherstellen. Hinzu kommen ausreichend Garagenstellplätze für die Fahrzeuge der Notfallrettung und des Krankentransportes. Insgesamt stehen den Mitarbeitern des Deutschen Roten Kreuzes und dem Malteser Hilfsdienst damit über 800 m² Räumlichkeiten zur Verfügung.
Die Rettungswache Homburg in Stichpunkten
Spatenstich am 07.04.2008
Grundstück: 3.100 m²
(Erbbaurechtsvertrag)
Grundfläche netto: 830 m²
Garagen und Unterstellplätze für 8 Fahrzeuge
Sozial- und Funktionsräume Wohnküche, Aufenthalt
Ruheräume für 10 Personen
Getrenntgeschlechtliche Sanitär- und Umkleiden
Desinfektionsräume mit ?schwarzer/ weißer? Seite
Lagerräume
Geplante Bauzeit: ca. 1 Jahr
Gesamtbaukosten: 1,74 Millionen Euro
(hälftige Bezuschussung durch Land und Kreise)
Planung und Bauleitung: GEKOBA – GmbH
Wilhelm-Heinrich-Str. 11
Saarbrücken
Einsätze der Rettungswache:
Jahr 2007
Notfalleinsätze mit NEF und RTW gesamt 4.970
Krankentransporte 5.500
10.470
Einsatzfahrzeuge:
3 Rettungswagen / 24 Std/Tag
1 Notarzteinsatzfahrzeug / 24 Std./Tag
3 KTW Mo-Sa / zwischen 8-12 Std. /Tag
1 Baby-Notarztwagen / bei Bedarf
Fahrzeugvorhaltung wird sichergestellt
16 Hauptamtliche Rettungsassistenten
70 Ehrenamtliche MitarbeiterInnen
5 Zivildienstleistende und FSJ
4 Auszubildende zum Beruf des Rettungsassistenten
Der Rettungsdienst
Der Rettungszweckverband Saar (RZV), eine Körperschaft des öffentlichen Rechts dessen Verbandsmitglieder die Landkreise sind, ist im Saarland verantwortlich für die flächendeckende und bedarfsgerechte Versorgung der Bevölkerung mit Notfallrettung und Krankentransport.
Mit der praktischen Durchführung des Rettungsdienstes sind im Saarland die Hilfsorganisationen Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), Deutsches Rotes Kreuz (DRK), Malteser Hilfsdienst (MHD) sowie die Feuerwehren der Landeshauptstadt Saarbrücken und der Stadt Neunkirchen durch den Rettungszweckverband beauftragt. ‘Wir helfen gemeinsam’ ? so lautet das in grafische Form gefasste Motto, das an den Rettungsdienst-Fahrzeugen aller Organisationen im Rettungszweckverband Saar angebracht ist.
Die im Rettungsdienst eingesetzten Fahrzeuge unterscheiden sich in ihrer Ausstattung und in der Qualifikation des Personals. In der Notfallrettung kommen Rettungswagen (RTW) und Notarzteinsatzfahrzeuge zum Einsatz, in denen alle Medikamente und Geräte vorgehalten, die zur Aufrechterhaltung der Vitalfunktionen bis zum Erreichen der Klinik notwendig sind. Zum Krankentransport d.h. für nicht-akute Transporte unter qualifizierter Betreuung durch Fachpersonal werden so genannte Krankentransportwagen (KTW) vorgehalten. Umgangssprachlich wird leider häufig von Krankenwagen gesprochen, auch wenn ein Rettungswagen gemeint ist.
Insgesamt werden an 29 Rettungswachen-Standorten im Saarland 47 Rettungswagen, 14 Notarzteinsatzfahrzeuge und 46 Krankentransportwagen des öffentlich-rechtlichen Rettungsdienstes vorgehalten. Im Jahr 2006 wurden von allen saarländischen Rettungswachen rd. 175.000 Einsatze im Notarztdienst, in der Notfallrettung und im Krankentransport durchgeführt.
Im Jahr 1998 wurde die RettungsDienstlogistik und Service GmbH (RDS) gegründet, deren Gesellschafter neben dem Rettungszweckverband das Deutsche Rote Kreuz, der Arbeiter Samariter-Bund, der Malteser Hilfsdienst, die Landeshauptstadt Saarbrücken und die Stadt Neunkirchen sind. Die RDS versteht sich als Dienstleistungspartner für den RZV und die Beauftragten im Rettungsdienst. Zu ihren Aufgaben zählen die zentrale Leistungsabrechnung, die zentrale Vorhaltung von Ersatzfahrzeugen, die zentrale Beschaffung und die Planung, Finanzierung und Abwicklung von Baumaßnahmen.